Videopoker hat für ein elektronisches Spiel eine lange Geschichte. Seit den 80er Jahren gibt es Automaten für das Kartenspiel, und mit der Zunahme von Online-Casinos hat auch Videpoker in seinen diversen Formen einen enormen Aufschwung erfahren. Einer der Vorzüge vor allem für Anfänger ist der Wegfall der Hemmschwelle, sich mit anderen Spielern an einem Tisch zu messen. Nervöse Ticks, Mangel an Erfahrung mit dem Bluffen oder eine verräterische Mimik sind alles Sachen, die beim Online-Spiel wegfallen.
Hinzu kommt, dass eine Hand schnell gespielt ist. Während sich gerade unter Profis ein Spiel am Tisch hinziehen kann, ist Video-Poker auf zwei Runden beschränkt. Es gibt zwar diverse Varianten, aber sie alle basieren auf Five Card Draw. In der ersten Runde werden fünf Karten ausgegeben. Der Spieler entscheidet sich, ob und welche Karten er behalten möchte. Die zurückgegebenen Karten werden in der nächsten Runde ersetzt, und die Hand ist vorbei. Ein Unterschied zum Tischspiel ist auch, dass die Gewinne nur vom eigenen Blatt abhängen und nicht davon, eine bessere Hand als einen Mitspieler zu haben. Wer also in der ersten Runde bereits eine Gewinnkombination zugeteilt bekommt, sollte diese möglichst halten.
Den höchsten Gewinn gibt es prinzipiell für einen Royal Flush, eine im Wert aufeinander folgende Serie von fünf Karten mit dem Ass als höchster Karte, in einer Farbe. Sind die Farben nicht identisch, wird der Flush von Royal auf Straight abgewertet. Die Wahrscheinlichkeit auf die höchste aller möglichen Hände ist allerdings sehr gering. Beim Five-Card-Draw liegt sie bei 0,000154 Prozent, und die Wahrscheinlichkeit auf einen Straight Flush ist 0,001385 Prozent. Das mag entmutigend klingen, aber schon für einen beliebigen Zwilling, also zwei Karten mit identischem Wert, liegen die Chancen bei 43,822546 Prozent.
Die Gewinnreihenfolge beim Five Card Draw ist Royal Flush, Straight Flush, Vierer (vier Karten mit gleichem Wert), Full House (ein Dreier und ein Zwilling), Flush (fünf Karten in einer Farbe), Straight (aufeinanderfolgende Serie von fünf Karten), Dreier (drei Karten mit identischem Wert), zwei Paare oder Zwillinge, ein Paar oder Zwilling. Je nach Videopoker-Variante gibt es Abweichungen. Bei „Jacks or Better“ steht Jack für Buben. Ein Spieler erhält dann seinen Einsatz zurück, wenn er ein Bubenpärchen oder etwas Besseres hält. Bei „Tens or Better“ muss das Bubenpärchen eine Zehn oder höher sein. Bei „Deuces Wild“ kommen zusätzlich Joker ins Spiel, nämlich die Zweien. Jede Zwei kann als Joker eingesetzt werden und ersetzt eine beliebige Karte. Beim „Joker Poker“ werden dem Kartensatz zwei Joker hinzugefügt, die ebenfalls jede beliebige Karte ersetzen können.
Doch so einfach Videopoker auch ist, Köpfchen ist dennoch gefragt. Poker ist in erster Linie ein mathematisches Spiel, und der Erfolg auf Dauer hängt auch mit vom Umgang mit Statistiken ab. Wer sich für eine Videopoker-Variante mit größeren Gewinnchancen, aber dafür niedrigeren Ausschüttungen wie „Tens or Better“ entscheidet, reduziert sein Risiko. Videopoker mit höheren Auszahlungen, aber niedrigeren Gewinnchancen bieten längerfristig bessere Aussichten auf größere Gewinne. Es lohnt sich daher auch, die jeweiligen Gewinntabellen zu studieren. Was prozentual auf den ersten Blick unerheblich scheinen mag, kann sich rasch summieren. Weiteres Details zur Mathematik beim Videopoker auf allvideoslots.com. Zwar bieten selbst mathematische Fähigkeiten und ausgeklügelte Strategien keine Garantie gegen eine Pechsträhne, aber Disziplin und ein kühler Kopf helfen im Normalfall, damit umzugehen, bis das Blatt sich wendet. Dazu gehört auch, nicht in Panik zu geraten und etwaige Verluste durch riskante Manöver ausgleichen zu wollen. Selbst der beste Spieler verliert zwischendurch.
Müdigkeit und Stress sind ebenfalls keine guten Ratgeber. Das Spiel soll in erster Linie Spaß bringen, und eine Pause kann genauso hilfreich sein wie zu wissen, wann Schluss ist. Gewinnstrategien hängen außer von den Gewinntabellen vor allem von einer Analyse der Karten in der ersten Runde ab. Ein Zwilling ist immer vielversprechend, selbst wenn er zu niedrig für einen automatischen Gewinn bei „Tens or Better“ oder „Jacks or Better“ ist. Mit etwas Glück werden in der zweiten Runde ein Drilling, Vierer, Full House oder zwei Paare daraus. Insgesam bietet Five Card Draw statistisch gesehen 123.552 Kombinationen, um zwei Paare zu bekommen. Um ein Paar zu erhalten, gibt es sogar mehr als eine Million günstige Kombinationen. Für einen Drilling liegt die Zahl immerhin noch bei 54.912 Kombinationen.
Online-Casinos sind vor allem in Europa beliebt. Der Anteil Europas am weltweiten Online-Glücksspielmarkt betrug im Jahr 2017 rund 53 Prozent. Dazu trägt auch die Sicherheit von in der EU lizensierten Online-Casinos bei. Online-Poker ist in Deutschland vor allem bei Spielern in der Altersgruppe von 25 bis 34 Jahren populär, also in einer Generation, die mit Videospielen, aber auch Filmen aus dem Casinomilieu aufgewachsen ist. Am geringsten ist das Interesse am Online-Poker bei den über 55-Jährigen.
Während auf Five Card Draw basierendes Videopoker schnell zu erlernen und schnell zu spielen ist, nutzern außer Freizeitspielern auch Profis Online-Poker wie das bei den großen Turnieren gespielte Texas Hold’em, um zu trainieren und sich auf Wettbewerbe vorzubereiten. Pius Heinz, der bislang einzige deutsche Gewinner der Pokerweltmeisterschaft in der World Series of Poker, begann seine Karriere online. Vier Jahre nach dem Einstieg in das als Hobby begonnene Spiel wurde er 2011 Profi. Im selben Jahr holte er in Las Vegas den Titel und eine Gewinnprämie von mehr als 8,7 Millionen US-Dollar. Dabei fehlten ihm bei Live-Turnieren am Anfang das schnellere Tempo vom Online-Spiel.
Kurz, aber spannend – eine Kombination, die auch Videopoker populär hält.