Mit einem Tweet löste J.K. Rowling vor ein paar Wochen einen regelrechten Shitstorm aus – der Vorwurf: Transfeindlichkeit. Nun veröffentlichte sie unter ihrem Pseudonym Robert Galbraith ein neues Buch – ein Krimi, in welchem ein Mann in Frauenkleidern mordet.
“Frauenfrage”, eine Kolumne. Von Nadja Hochholz
“‘People who menstruate.’ I’m sure there used to be a word for those people. Someone help me out. Wumben? Wimpund? Woomud? Opinion: Creating a more equal post-COVID-19 world for people who menstruate [eingefügter Link zu diesem Beitrag]” – J.K. Rowling, 6.06.20, Twitter.
Warum ist dieser Tweet problematisch?
Transphobie, oder auch Transfeindlichkeit, bezeichnet die Abneigung, die Angst oder sogar den Ekel vor Transexuellen und Transsexualität/-identität generell. In Rowlings Aussage werden zwei Dinge deutlich – zum einen unterstreicht sie, dass alle Menschen die menstruieren Frauen sind (und im Umkehrschluss alle die nicht menstruierenden keine Frauen) und zum anderen, dass sie sich für diese menstruierenden Menschen Gleichberechtigung erwünscht. Und diese zwei zusammenhängenden Aussagen beinhalten auch zwei zusammenhängende Probleme.
Menstruation darf nicht als Grundlage feministischen Verständnisses dienen, denn es gibt etliche Frauen (Cis – und Trans-Frauen), welche aus unterschiedlichen Gründen nicht menstruieren können. Auf der anderen Seite gibt es etliche Menschen, darunter Trans-Männer und non-binäre Personen, welche menstruieren. Menstruation macht einen nicht mehr oder weniger Frau. Doch J.K. Rowling trifft genau diese Aussage und schließt somit Trans-Frauen aus ihrem Feminismus aus, weil Trans-Frauen, ihrer Definition nach, keine Frauen sind. Für diese Art von Feminismus gibt es sogar eine eigene Bezeichnung: TERF. Dies steht für “Trans-Exclusionary Radical Feminism”, oder auf deutsch “trans-ausschließender radikaler Feminismus”. Mit diesem Begriff setzt Rowling sich auch in ihrem – auf ihrer Internetseite veröffentlichten – Essay aus einander. Auf diesen werde ich hier nicht genauer eingehen, doch würde ich jede*n, welcher Rowlings Position noch nicht verstanden hat oder weiter hinterfragen möchte, dazu animieren diesen zu lesen.
Robert Galbraith – Troubled Blood
Robert Galbraith wird von J.K. Rowling als Pseudonym verwendet. Doch lebte Galbraith wirklich, ein amerikanischer Psychiater und Pionier der Konversionstherapie. Unter diesem Pseudonym veröffentlichte Rowling nun den fünften Teil ihrer Krimi-Reihe “Troubled Blood”. Worum es da geht? Das Duo Cormoran Strike und Robin Ellacott übernehmen einen ungeklärten Kriminalfall. Der Antagonist ist Dennis Creed, ein Mörder welcher oft in Frauenkleidern unterwegs ist. Einige seiner Opfer, ausschließlich weibliche, lockt er in Frauengestalt in seinen Van. Das Interesse an Frauenkleidern wird dabei als Folge eines Missbrauches in seiner Kindheit aufgeführt.
Und nun wird debattiert – weist dieses Buch tatsächlich Transphobie auf? Bedeutet es nicht einfach, dass jede*r anziehen kann und darf, was Mensch will? Heißt das nicht nur, dass Trans-Menschen nun in der Gesellschaft angenommen werden und deshalb auch als Antagonisten agieren können?
“Literatur ist kein moralisches Wunschkonzert”, so der Schweizer Tagesanzeiger. In diesem Beitrag wird ebenfalls die Interaktion Rowlings und der Trans-Community/LGBTQ+-Community beleuchtet – wobei der Fokus jedoch auf den Reaktionen der Community und nicht den Aktionen Rowlings liegt. Ze.tt analysiert ebenfalls das Buch, jedoch im Anbetracht von Rowlings Aktionen. Daraus schließend entnehmen sie folgende Botschaft aus dem Buch: “Traue niemals einem Mann im Kleid”.
Ich persönlich muss sagen, ja, Literatur ist kein moralisches Wunschkonzert. Ich möchte auch gar nicht, dass sie ein solches ist. Literatur sollte Probleme jeglicher Art, ob gesellschaftlich oder politisch oder wirtschaftlich, diskutieren, so wie jede andere Kunstform auch. Gleichzeitig darf jegliches literarische Werk auch kritisiert werden – wozu also Menschen wegen negative Kritik anprangern? Auch ich bin der Meinung, dass das Buch ein transphobes Narrativ unterstützt und darf dementsprechend dies als Kritik äußern.Und dies sollte ich tun können, ohne dass unter diesem Kommentar Menschen meinen diskutieren zu müssen, ob es Transidentität/-sexualität überhaupt gibt. Das transphobe Narrativ im Anbetracht der transphoben Kommentare Rowlings, ihres homophoben Pseudonyms und dass dies nicht das erste Buch ist, für welches sie Kritik im Bezug auf Transphobie erhalten hat, ist Transphobie klar erkennbar. Um jedoch noch etwas positives zu nennen: das Buch regt zur Diskussion an. Ob diese Diskussion zu einem Fortschritt beiträgt, ist allerdings zweifelhaft.
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