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Der Medienblick empfiehlt: Bücher für den Sommer

Der Sommer kommt und du hast endlich Zeit mal wieder zu lesen, aber keine Ahnung für welches Buch du dich entscheiden sollst? Dann kommen wir zu deiner Rettung: Vom Kampf ums Überleben, über starke Frauen bis hin zu Entführungen – wir bieten dir eine Auswahl für dein neues Buch.

 

Von Nadine, Lisa, Greta und Nadja

Fannie Flag: Fried Green tomatoes at the whistle stop café

Alabama, USA, 1980. Evelyn Couch ist das Paradebeispiel einer amerikanischen Hausfrau ihrer Zeit.Fried Green tomatoes Verheiratet, übergewichtig  und sexuell unbefriedigt. Ausgerechnet im Altenheim trifft sie auf eine Dame, die ihr Leben auf den Kopf stellt. Ninny Threadgood entführt Evelyn aus ihrer Midlife-Crisis hinein in das Alabama der 20er Jahre. Mit ihren Erzählungen um das Whistle Stop Café und dessen turbulenten Inhaberinnen Idige und Ruth holt sich die alte Dame nicht nur einen Teil ihrer Jugend zurück, sondern entfacht auch bei der frustrierten Evelyn neues Lebensfeuer.

Fannie Flags 1987 erschienener Roman handelt von Verlust und Vergänglichkeit, Zusammenhalt und Zuversicht. Im Zentrum stehen dabei zwei starke Frauenpaare, die es verstehen, das Leben trotz all seiner Schicksalsschläge zu genießen. Obwohl das Buch delikate Themen wie Rassismus und Frauenfeindlichkeit nicht ausspart, verliert es dabei nie an Witz und Leichtigkeit. Fried Green tomatoes at the whistle stop café macht nicht nur Lust auf den Sommer, sondern auch auf das Leben an sich.

Taylor Jenkins Reid : The Seven Husbands of Evelyn Hugo

In The Seven Husbands of Evelyn Hugo geht es um das Leben des fiktiven Hollywood Stars Evelyn Hugo, die unnamedeine lange Filmkarriere hinter sich hat, aber nie viel über ihr Privatleben preisgeben wollte. In hohem Alter entschließt sie sich schlussendlich, ihre Geschichte in ihrer Gänze zu erzählen und lässt sich von der Journalistin Monique interviewen. Warum hatte Evelyn Hugo sieben verschiedene Ehemänner? Wer davon war denn nun die Liebe ihres Lebens? Und welche Rolle spielt Evelyn Hugos Bisexualität in der Geschichte ihres Lebens? Diese Fragen versucht das Buch zu beantworten.

Meiner Meinung nach funktioniert dieses Buch so gut, weil Evelyn Hugo absolut charismatisch und faszinierend ist. Man hat am Ende des Buches das Gefühl, googeln zu müssen, ob Evelyn Hugo nicht doch eine reale Person war. Sie fühlt sich so echt an, vor allem durch ihre Ecken und Kanten und Charakterschwächen, die sie menschlich machen. Man begleitet sie durch ihr gesamtes Leben, inklusive Herzschmerz, die schönen Momente, aber auch die Fehler, die sie begeht. Sie erinnert ein bisschen an Hollywood Ikonen der 50er Jahre wie zum Beispiel Marilyn Monroe. Trotz des Titels und der Beschreibung ist dieses Buch keine reine Romanze, sondern die Erzählung einer Lebensgeschichte und der verschiedenen Personen, die sie in bestimmten Lebensabschnitten begleitet und auch wieder verlassen haben. Bisher gibt es das Buch noch nicht auf Deutsch, aber die englische Originalversion ist sehr zu empfehlen!

Marlen Haushofer: Die Wand

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Bildquelle: Amazon

1963 erschien der Roman Die Wand von Marlen Haushofer. Zuerst kaum beachtet, wurde er später zur Schullektüre und schließlich mit Martina Gedeck in der Hauptrolle verfilmt.

Die unbenannte Ich-Erzählerin fährt mit ihrer Kusine und deren Mann zu einer Berghütte in den österreichischen Alpen, doch das Ehepaar kommt nach einem Abend im nächsten Dorf nicht zurück. Als sie sich auf die Suche begibt, trifft die Erzählerin auf eine unsichtbare, unüberquerbare Wand, die den Weg in die Zivilisation versperrt. Auf der anderen Seite scheint die Welt wie eingefroren. Die Erzählerin kämpft von da an ums nackte Überleben.

Haushofer erzählt diese Geschichte, die mal hochdramatisch, mal unheimlich banal daherkommt, mit viel  Charme und Einfühlungsvermögen. Sie lädt ein zum Nachdenken über uns, unser Leben und unsere Gesellschaft, aber sie ist auch hochspannend, eine Robinsonade der modernen Frau – bloß eben in den Bergen, nicht auf einer Insel. Gleichzeitig bleiben viele Fragen offen und laden zum Mitphilosophieren ein.

Romy Hausmann: Liebes Kind

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Bildquelle: Amazon

Der Thriller beginnt, wo viele aufhören: mit einer fensterlosen Hütte im Wald. Lena und ihre zwei Kinder müssen strengen Regeln Folge leisten – von Toilettengängen, über Lernzeiten bishin zu Mahlzeiten muss alles bis auf die Minute eingehalten werden. Aufgestellt wurden diese vom Vater. Seine Aufgaben? Der Schutz der Familie. Doch was geschieht, wenn die Familie zerbricht? Als Lena zusammen mit einem ihrer Kinder ins Krankenhaus eingeliefert wird, geht der Albtraum erst richtig los und eine verstörende Geschichte wird aufgedeckt…

Liebes Kind ist Romy Hausmanns Debütroman – und ein wunderbarer Einstieg in die Welt der Thriller. Ein raffinierter Plot, welcher aus verschiedenen Sichtweisen erzählt wird. Alle Personen, egal ob sympathisch oder nicht, ziehen den Leser in ihren Bann. Die neu aufkommenden Fragen tragen nur zur Spannung der Geschichte bei – Wer genau ist Lena? Wer ihre Tochter, die sich so gar nicht ihrem Alter entsprechend verhält? Und wann und wie wird der Vater zurückholen, was zu seiner Familie gehört?

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