Ratgeber Strompreiserhöhungen
Schon seit vielen Jahren gibt es immer wieder neue Stromversorger auf dem Markt. Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass dies dafür sorgt, dass sich die Anbieter untereinander heftige Preiskämpfe liefern, was schließlich in einer spürbaren Preissenkung enden sollte. Doch obwohl der Wettbewerb nachweislich besteht, sind die Preise grundsätzlich betrachtet nicht wirklich gesunken. Auch von Gesetzes Wegen her wurden die Strommärkte irgendwann liberalisiert, wodurch zusätzlich davon auszugehen war, dass die Preise sinken würden. Im Gegenteil, denn sie sind sogar jedes Jahr zum Jahresende immer wieder angehoben worden – manchmal sogar mitten im Jahr.
Obschon die Verbraucher wissen, dass jedes Jahr wieder eine Preiserhöhung ansteht, gibt es doch sehr viele unter ihnen, die dies bereitwillig mitmachen, die sich keine Gedanken darüber machen, dass sie mit nur wenig Aufwand mitunter sehr viel Geld im Jahr sparen könnten. Gerade ein Wechsel der Stromanbieter wäre eine perfekte Möglichkeit, den großen Anbietern zu zeigen, dass sie handeln müssen, wenn sie nicht nach und nach immer mehr Kunden verlieren möchten, denn so wären sie gezwungen, ihre Preise langsam aber sicher zu senken. Stattdessen haben diese ihre Strompreise in den letzten Jahren immer weiter angehoben.
Gründe für Strompreissteigerung wirklich glaubwürdig?
Niemand weiß so genau, was eigentlich der wirkliche Grund für jede einzelne Strompreissteigerung ist. Wenn es das eine Mal eine Steuererhöhung ist, ist es ein anderes Mal eine Preiserhöhung bei den fossilen Brennstoffen wie beispielsweise Kohle oder Öl. In der Realität gibt es aber noch viel mehr Gründe dafür, welche häufig lediglich von den Anbietern als vorgeschoben wirken. Wie viel wirklich daran stimmt, ist oftmals nicht gewiss. Hauptsache ist nur, dass es eine offiziell glaubhafte Begründung gibt, wieso denn schon wieder der Strompreis angehoben wird. Doch niemand sollte diese vorgeschobenen Begründungen und damit die mehr oder weniger gerechtfertigten Strompreiserhöhungen einfach so hinnehmen.
Widerspruch bei Strompreiserhöhung
Sobald wieder einmal ein Schreiben vom Stromanbieter ins Haus weht, dass in den kommenden Wochen der Strompreis mal wieder angehoben wird, sollte man dies nicht einfach stillschweigend dulden. Nicht jede Stromerhöhung ist auch wirklich gerechtfertigt. So werden beispielsweise staatliche Subventionen für große Unternehmen gerne beim kleinen Endverbraucher wieder reingeholt, ohne dass dieser das natürlich mitbekommen soll. Wer genug hat von der erneuten Preiserhöhung, der sollte sich rechtzeitig mit einem Widerspruch an seinen Stromanbieter wenden. Dieser muss anschließend seine Gründe für die Preiserhöhung detailliert offenlegen. Ist die Preiserhöhung nicht gerechtfertigt, ist es möglich, sogar eine Rückerstattung vom Stromanbieter zu erhalten. Mit einem Widerspruch ist man also schon alleine aus rechtlicher Sicht in jedem Fall auf der sicheren Seite, da Rückerstattungen dadurch deutlich einfacher durchzusetzen sind.
Anbieterwechsel nach Strompreiserhöhung in Erwägung ziehen
Mindestens sechs Wochen vor der Strompreiserhöhung muss ein Stromanbieter seine Kunden über diese Veränderung schriftlich in Kenntnis setzen. Eine stillschweigende Preiserhöhung ab sofort ist damit schon alleine von Gesetzeswegen nicht möglich. Sobald also die Ankündigung der Preiserhöhung eingeht, sollte man sofort reagieren und sich direkt nach einem neuen Stromanbieter erkundigen und von seinem gesetzlichen Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. Um die Suche noch einfacher zu gestalten, kann man im Idealfall auf einen der zahlreichen Vergleichsrechner im Internet zurückgreifen.
Mit seinem Entschluss, den Stromanbieter wechseln zu wollen, sollte man aber nicht allzu lange warten, denn bei den meisten Stromanbietern gilt gerade einmal ein Sonderkündigungsrecht von nur zwei Wochen. Sobald man einen günstigeren als den aktuell bestehenden Stromanbieter gefunden hat, ist der Wechsel im Idealfall sofort vorzunehmen. Auch wenn der neue Anbieter angibt, er würde sich um sämtliche Formalitäten und damit auch um die Kündigung beim bisherigen Stromlieferanten kümmern, sollte man sich darauf nicht verlassen, sondern auch selbst den bestehenden Vertrag schriftlich kündigen. Niemand weiß so genau, wie lange der neue Anbieter wohl brauchen wird, bis er die Kündigung auch tatsächlich versendet. Selbst wenn er sich nur wenige Tage Zeit lässt, kann es mitunter schon zu spät sein und die Frist ist verstrichen. Deshalb die Kündigung lieber selbst in die Hand nehmen und auf Nummer sicher gehen.