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Facebook machts möglich: Seine Zielgruppe kann man sich ganz einfach zusammenstellen. (Screenshot: Nathalie Schlößer)
Facebook machts möglich: Seine Zielgruppe kann man sich ganz einfach zusammenstellen. (Screenshot: Nathalie Schlößer)

Verständlich, dass Firmen ihre Produkte an eine bestimmte Zielgruppe bringen wollen. Was viele jedoch nicht wissen, ist dass mittlerweile sogar die persönlichen Facebook-Daten für das sogenannte Targeting genutzt werden.

Man verbringt eine schöne Zeit auf einem Konzert, bei einem Restaurantbesuch oder einem Treffen mit Freunden – und schon landet der eigene Post mit einem Foto zur Erinnerung bei Facebook. Meistens werden Standort, Name der Location und die Namen seiner Freunde direkt mit verlinkt. Mag man ein Produkt, wird gleich die Facebook Seite mit dem „Gefällt mir“-Button geliked.

Im Zeitalter von Social Media weltweit Alltag. Daten über Daten, die etwas zu viel über Interessen und Hobbys der Facebook-Mitglieder verraten. Warum diese also nicht für gezieltes Bewerben von Produkten, Firmen oder Apps nutzen? Die Targeting-Funktion innerhalb des Business Managers von Facebook macht genau das möglich.

Targeting im Zeitalter des Internets und Social Media

Targeting, auf deutsch in etwa “Zielgruppenansprache”, ist an sich ist nichts Neues. Es ist ein Teilbereich des Online Marketings und wird genutzt, um Werbung so exakt wie möglich auf eine Zielgruppe auszurichten. Beispiele für Targeting außerhalb des Internets sind Produktplatzierungen innerhalb von Zeitschriften, die für eine bestimmte Zielgruppe publiziert werden.

Aber Targeting im Internet findet nicht nur auf Facebook statt. Das sogenannte Keyword-Targeting zeigt etwa Onlinewerbung auf Basis von Suchmaschinenanfragen an. Die Technik des Re-targeting nutzt in anonymisierter Form vorliegende Daten, die bei einem vorherigen Websitenbesuch des Nutzers, meist auf Onlineshops, gespeichert wurden, um die Zielperson durch eigene Werbung zurückzulocken.

Die seitlich angezeigten Werbeanzeigen auf Facebook kennt jeder Facebook-Nutzer. Aber wie kommt es dazu, dass dort oft genau die Produkte, Firmen oder Seiten angezeigt werden, die man sich anderswo angesehen hat oder den eigenen Interessen entsprechen? Dahinter stecken ebenfalls Targeting-Strategien.

Facebook, mit seinen rund 1,65 Milliarden Nutzern, wird schon lange nicht mehr nur zur privaten Selbstinszenierung genutzt. Längst verwenden Firmen, Blogger und App Betreiber die Social Media Plattform um ihren Bekanntheitsgrad und Profit zu steigern. Mithilfe des Business Managers von Facebook können die Unternehmensseiten auf Facebook verwaltet werden. Der Unternehmer hat hier die Möglichkeit in den Statistiken die Anzahl der Personen, die die Seite mit “Gefällt mir” markiert haben, einzusehen. Ebenso werden die Reaktionen der “Targets” auf die Seite und Werbeanzeigen statistisch festgehalten. Doch wie lassen sich die Zahlen und die Kommunikation mit der Zielgruppe aktiv steigern?

Geschlecht, Alter, Beziehungsstatus – Wer gehört zur Zielgruppe?

Ist eine neue Werbeanzeige geplant, gibt es neben den bekannten Möglichkeiten seinen aktuellen Gefühlszustand, ein Foto oder Standort anzugeben, zwei weitere. Der Unternehmer kann festlegen, wann genau der Beitrag online gehen soll. Hiermit wird beeinflusst, wann der potentielle Interessent den Beitrag innerhalb der Neuigkeiten auf der persönlichen Startseite sieht. Doch erst der Button daneben, in Zielscheibenoptik, macht das Targeting perfekt:

Drückt man auf ihn, erscheint ein Fenster, in dem der Unternehmer Kriterien auswählen kann, um seine Zielgruppe exakt festzulegen. Hierzu gehören Interessen, Alter, das Geschlecht, Sprachen, der Beziehungsstatus  und Ausbildungsstand. Als Datenpool dienen hierzu die Angaben der privaten Facebook-Nutzer. Je geschickter selektiert und differenzierter eingegrenzt wird, desto größer die unten angegebene geschätzte Reichweite der Neuigkeiten-Zielgruppe. Und damit einhergehend mehr Erfolg dabei Bekanntheit zu erfahren oder den Absatz von Produkten zu steigern.

Vielleicht sollten Facebook-Nutzer sich in Zukunft zwei Mal Gedanken darüber machen, was sie von sich preis geben und was lieber im Verborgenen bleiben sollte – denn ansonsten darf die Verwunderung darüber, dass man Dank der eigenen Angaben ins Visier der Targeting-Methoden der Unternehmen gerät, nicht allzu groß sein.

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