Eine Strichfigur, die eine Treppe hochgeht, an deren Ende die Frage "What's next?" steht. Soll symbolisieren, vor welcher Entscheidung man am Ende des Studiums steht
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Studium – Und dann? Berufsorientierung am Karrieretag der Uni Bonn

Das Studium macht Spaß, aber Ihr wisst nicht, wie es danach weiter gehen soll? Dann geht es Euch wie vielen anderen Gleichgesinnten! Was will ich später mal machen und wofür bin ich gut geeignet? Ein wenig Klarheit für solche und verwandte Fragen soll der Karrieretag der Uni Bonn jeweils am ersten Mittwoch im Dezember verschaffen, der dieses Jahr zum neunten Mal stattfand.

Von Michelle Müller

Auch der diesjährige Karrieretag musste aufgrund steigender Infektionszahlen in den digitalen Raum verlegt werden. Doch dies geschah nicht zum Nachteil der zahlreichen Angebote: Insgesamt standen den Studierenden sechs Beratungsstände rund um Berufs- oder Praktikumsorientierung zur Verfügung.

In diesem Jahr neu waren die Online-Coaching-Angebote mit den Titeln „Bewerbungsmappencheck“ und „Kompetenzcheck“, in denen interessierte Studierende innerhalb von 25 Minuten mit Fragen konfrontiert wurden, um sich hinsichtlich ihres zukünftigen Berufswunsches mehr Klarheit zu verschaffen.

Darüber hinaus standen diverse Institutionen, darunter das Career Center selbst oder der Wissenschaftsladen Bonn e.V. an den virtuellen Beratungsständen für Fragen der Studierenden zur Verfügung.

Die Vortragenden sind sich der Tücken des Berufseinstieges bewusst. Unter ihnen auch Krischan Ostenrath vom Wissenschaftsladen Bonn e.V., dessen Vortrag den Auftakt an diesem Tag lieferte. Er gab Impulse für Möglichkeiten und Wege, wie der Einstieg in den Arbeitsmarkt ohne Arbeitserfahrung gelingt. Dabei verwies er darauf, dass man sich auch die unbewussten und nicht so selbstverständlichen Fähigkeiten vor Augen rufen solle. Dazu gehören unter anderem kulturelle Kompetenzen, Sprachkompetenzen, aber auch Soft Skills wie Smalltalk-Führung. Ebenso relevant sei auch das zielorientierte und selbstständige Arbeiten, genauso wie Belastbarkeit und Flexibilität. Werfe man einen Blick auf die drei großen „W-Fragen“: „Was kann ich? Was will ich?” und “Was gibt es für mich?“, dann solle man diese Reihenfolge auch möglichst beibehalten und nicht zuerst darüber nachdenken, welche Jobangebote es gibt, sondern sich zunächst darüber im Klaren sein, welche Kompetenzen, aber genauso Interessen man selber mitbringe. Denn genau dann könne man sich auf die ertragreiche Suche nach den Angeboten machen, die auch wirklich zu einem selbst passen, so Ostenrath.

Karoline Pustul und Dr. Daniel Carstensen von der Agentur für Arbeit legen den Studierenden ebenfalls ans Herz, auch mal persönlich auf Arbeitgeber zuzugehen und seine Bewerbungsunterlagen vor Ort einzureichen, dort anzurufen oder auf einer Messe, einem Absolventenkongress o.ä. mit diesen Personen in Kontakt zu kommen. Denn das so genannte „Netzwerken“ sei ebenfalls von Bedeutung und nicht zu unterschätzen.

Quelle: pixaby

“Der Dies Academicus, in dessen Rahmen der Karrieretag jeweils im Dezember stattfindet, ist eine Möglichkeit, um die Uni mal von einer anderen Seite kennenzulernen und einen Blick über den Tellerrand des eigenen Faches zu werfen.”

Dr. Anke Bohne, Leiterin Career Center Universität Bonn

Onlineangebote zur Berufsorientierung kommen bei den Studierenden gut an, erläutert Dr. Anke Bohne, Leiterin des Career Centers der Universität Bonn, in einem anschließenden Gespräch mit dem Medienblick. So lauschten bei den Vorträgen zwischen 55 und 225 Studierende den Tipps und Hinweisen der Berater:innen oder Berufscoaches. “Der Dies Academicus, in dessen Rahmen der Karrieretag jeweils im Dezember stattfindet, ist eine Möglichkeit, um die Uni mal von einer anderen Seite kennenzulernen und einen Blick über den Tellerrand des eigenen Faches zu werfen“, so Bohne. Denn auch schon während des Studiums sei es wichtig, sich mit der Zeit danach zu beschäftigen.

Den Begriff „Karriere“ versteht das Career Center dabei als einen Weg zu einem Beruf, der den Interessen, Kompetenzen und Werten der eigenen Persönlichkeit entspreche und zusätzlich finanziell absichere, so Bohne. In ihrer Offenen Karriere-Sprechstunde, die pandemiebedingt momentan per Telefon und über die Plattform „Zoom“ angeboten wird, geht es vor allem um die Frage, wie man bereits im Studium Berufsfelder finden kann, die Spaß machen und wie man diese bereits während dieser Zeit schon einmal ausprobieren kann, so Bohne.

Auf Grundlage des Lebenslaufes findet die Karriereberaterin dabei gemeinsam mit den Studierenden heraus, was sie womöglich beruflich machen möchten, welche Kompetenzen dafür bereits vorhanden sind und welche noch fehlen. Denn auf Basis dessen könnten weitere Handlungsschritte wie Praktika, ehrenamtliches Engagement oder ein studentischer Nebenberuf in Erwägung gezogen werden. Deswegen gebe es auch während des Karrieretages immer den festen Programmpunkt rund um “Wege ins Auslandspraktikum”, die vom Dezernat Internationales vorgestellt werden.

Für Anke Bohne besonders wichtig: das Hineinhören in sich, um herauszufinden, wohin es beruflich gehen soll. Dabei solle man sich nicht zu stark von seinem persönlichen Umfeld beeinflussen lassen. Habe man erst einmal eine Vorstellung von Berufsfeldern, könne man sich auf den Weg machen und gewinnbringende Erfahrungen sammeln, die den persönlichen Berufswunsch verstärken oder gegebenenfalls noch einmal verändern, so die Leiterin des Career Centers der Universität Bonn.

Dr. Anke Bohne leitet seit 2012 das Career Center der Universität Bonn. Zusammen mit ihrer Kollegin Renate Trilling und zwei studentischen Hilfskräften unterstützt sie die knapp 350000 Studierenden bei allen Fragen zu „Studium – und dann?“. Das kostenlose Angebot der Karriereberatung des Career Centers ist für alle Studierenden offen und kann gerade dann, wenn man sich hinsichtlich der Zeit nach dem Studium noch sehr unsicher ist, Fragen beantworten.

Quelle: pixaby

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