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Vielleicht lieber heute (Teil 7): Interview zum Thema Nachhaltigkeit mit der AStA-Referentin Marieke Bröckers

Eine nachhaltige Lebensweise klingt schön und gut, aber wie fängt man überhaupt damit an? Setzt sich die Uni dafür ein bzw. kann man sich dort selbst stärker einbringen? Und was hat der Verzehr von Glühwein damit zu tun? Einblicke und Antworten liefert die Referentin  des AStAs für Nachhaltigkeit. 

Von Gerriet Scheben

Die Interviewpartnerin Marieke studiert die Fächer Musik an der Hochschule Köln für Musik und Tanz und Englisch an der Universität zu Köln, jeweils auf Lehramt. Sie befindet sich aktuell im siebten Semester und ist seit einem Semester für den AStA im Referat Nachhaltigkeit tätig:

Medienblick: Marieke, du engagierst dich an deiner Hochschule für die Nachhaltigkeit, wie kam es dazu?

Marieke: Das Thema ist für mich sehr spannend und passend, da ich versuche bei meinem alltäglichen Verhalten und Einkaufen nachhaltig zu denken. Vorher war ich bereits im Senat an der Hochschulpolitik beteiligt. Durch die Zusammenarbeit mit Dozenten und Dekanen konnte ich diese auch gewinnen. Der Bereich Nachhaltigkeit hat mich direkt angesprochen und von einem Referat beim AStA erhoffte ich mir detailliertere Eindrücke von den Vorgängen hinter den Kulissen.

Medienblick:Was machst du dort genau?

https://pixabay.com/de/schritte-f%C3%BC%C3%9Fe-fingerabdruck-1974062/
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Marieke: Ich arbeite unter anderem mit der Hochschulmensa zusammen, um das Essensangebot nachhaltiger gestalten zu können. Dabei gibt es viel zu beachten. Es konnte zum Beispiel durchgesetzt werden, dass keine Produkte von Müller oder Nestlé in der Mensa angeboten werden, da diese entsprechend nachhaltigen Anforderungen nicht gerecht wurden. Meine derzeitige Hauptaufgabe liegt bei der Organisation eines Adventscafés, mit welchem wir Spenden für den Tierschutz sammeln möchten. Welcher Organisation die Gelder zukommen werden ist noch nicht ganz abgeklärt, aber es wird sich zwischen Ärzte gegen Tierversuche und dem Tierschutzverein Köln entscheiden. Das genaue Datum des Cafés wird auf der Facebookseite des AStAs veröffentlich und wir bieten Glühwein, Waffeln, Kinderpunsch und vieles mehr an. Obwohl die Veranstaltung eher bei Studierenden beworben wird ist jeder herzlich eingeladen!

Medienblick: Wie setzt du dich generell für Nachhaltigkeit ein?

Marieke: Aktionen an der eigenen Hochschule können einiges bewirken. Vor ca. einem Jahr haben wir bei uns ein Mülltrennungssystem, auch in Proberäumen, eingeführt, was schon deutlich geholfen hat. Ich selbst achte beim Einkaufen auf die Produkte und deren Hintergründe. Insbesondere bei Kosmetikartikeln aus Drogeriemärkten ist mir wichtig, dass keine Tiere für das Produkt oder einzelne Bestandteile zu Schaden gekommen sind. Eine Kennzeichnung der Waren als vegan gibt leider nur Auskunft darüber, dass die Inhaltsstoffe nicht tierisch sind, ob Tierversuche stattfanden geht daraus aber nicht hervor. PETA hat eine Liste von versuchsfreien Produkten veröffentlicht an welcher man sich beim Einkaufen orientiere kann.

https://pixabay.com/de/green-%C3%B6kologie-echo-1966408/
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Medienblick: Hast du Tipps für Andere, die nachhaltiger leben wollen?

Marieke: Ich finde es schwierig allgemeingültige Tipps zu geben und es hängt glaube ich viel davon ab, dass man sich überhaupt für das Thema interessiert und damit auseinandersetzt. Darauf aufbauend kann man sich über verschiedene Kanäle informieren, wie zum Beispiel online Artikel oder Social Media Seiten und sich so eine eigene Meinung bilden. Außerdem ist es meiner Ansicht nach, wie so oft, problematisch extreme Standpunkte zu vertreten. Manche Menschen haben nicht die finanziellen Möglichkeiten alternative, nachhaltigere Produkte zu kaufen und das sollte man nicht kategorisch verurteilen. Es handelt sich bei Nachhaltigkeit um ein sensibles Thema, das man erstmal persönlich verhandeln muss. Die Entwicklung eines Bewusstseins hierfür ist ein guter Ausgangspunkt, um als Einzelperson im Alltag nachhaltiger zu agieren. Dabei kann und sollte dieses Bewusstsein auch auf eine soziale Ebene ausgeweitet werden. Im Endeffekt bin ich davon überzeugt, dass jeder es schaffen kann nachhaltig zu denken.

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